
Das Thema „Wachstum bei Kindern“ habe ich bereits zweimal auf dem Blog aufgegriffen. Warum? Weil es ein sensibles und dennoch sehr wichtiges Thema ist, bei dem jede Form von Aufklärung und Informationen für betroffene Familien hilfreich sein können.
Das Wachstum unserer Kinder spielt vom Tag ihrer Geburt an eine zentrale Rolle. Wie groß und wie schwer ist das Kind, wenn es auf die Welt kommt? Wir groß ist es ein paar Wochen, Monate und Jahre später? Wie groß war das Geschwisterkind zu diesem Zeitpunkt? Wie klein oder groß sind die Kinder der befreundeten Eltern, der Kindergartengruppe oder die Klassenkameraden in der Schule?
All das sind Fragen, mit denen wir uns ab der ersten Minute Elternsein beschäftigen. Gewichtiger werden einige der Fragen vor allem dann, wenn wir automatisch zu vergleichen anfangen.
In Zusammenarbeit mit der Website www.demLebengewachsen.de möchte ich auch dieses Mal mit euch über das Wachstum bei Kindern sprechen. Ihr könnt am Ende des Posts eure ganz persönlichen Erfahrungen und Fragen zu diesem Thema in die Kommentaren schreiben. Denn gerade eure Sichtweisen und Geschichten sind eine Hilfe für all diejenigen, die zukünftig auf diesen Beitrag stoßen werden. Eure Kommentare sind daher ein Bestandteil des Artikels, ihr könnt euch sozusagen aktiv bei diesem Thema beteiligen.
Bei Auffälligkeiten beim Wachstum unserer Kinder sollten wir jedoch nicht gleich ängstlich oder völlig verunsichert sein, sondern uns zunächst ausführlicher informieren. Ein Gang zum Kinderarzt kann erste Fragen klären, eine eventuelle Weiterleitung zum Facharzt, einem pädiatrischen Endokrinologen, kann schließlich helfen, herauszufinden, welche Ursachen hinter der möglichen Wachstumsstörung steckt. Des Weiteren könnt ihr euch ganz wunderbar über die oben genannte Website informieren. Passend zu diesem Thema gibt es zwei informative Videos, die ich weiter unten eingebunden habe. Schaut sie euch gern einmal an!
Ich bin sehr gespannt, ob ihr innerhalb eurer Familie oder eurem Bekanntenkreis jemanden mit einer Wachstumsstörung kennt. Falls ja, wäre es für viele von uns – inklusive mir – spannend zu erfahren, wie die Wachstumsstörung festgestellt wurde.
Wächst mein Kind richtig?
Zu allererst sei gesagt, dass jedes Kind unterschiedlich wächst. Jedes Kind ist ein Individuum, das gilt nicht nur für seinen Charakter, sondern auch für seinen Körper. Nicht immer steckt ein spezieller Grund hinter einer Wachstumsverzögerung. Manche Kinder wachsen einfach langsamer und holen größentechnisch tatsächlich zu einem späteren Zeitpunkt auf. Dabei bleibt wichtig zu erwähnen, dass dennoch jede Annahme zum Verdacht einer Wachstumsstörung individuell mit dem Kinderarzt besprochen werden sollte.
Die sogenannten Perzentilkurven (Wachstumskurven), die ihr u.a. im hinteren Teil des U-Heftes findet, dokumentieren über die verschiedenen Vorsorgeuntersuchen hinweg, wie sich das Wachstum des jeweiligen Kindes verhält. Dabei sollte das Kind möglichst auf seiner Perzentilkurve wachsen. Natürlich spielt dabei auch die genetische Zielgröße eine Rolle. Diese wird über die Körpergröße der Eltern ermittelt.
Frühzeitige Abweichungen des Wachstums können dank regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen rechtzeitig erkannt werden, nämlich dann, wenn das Wachstum des Kindes von der berechneten Perzentile abweicht. Wird über einen längeren Zeitraum eine Abweichung festgestellt, sollten die Ursachen hierfür geklärt werden. Der Kinderarzt wird einen in diesem Fall zu einem Kinderendokrinologen weiterleiten.
Im Folgenden zwei Perzentilkurven im Vergleich, auf denen ihr links einen normalen Wachstumsverlauf, rechts eine Wachstumsstörung seht:
Wichtig zu wissen: Fehlendes Wachstum wird später nicht immer eingeholt!
Wie erkenne ich eine Wachstumsstörung?
Im Grunde erkennt man eine mögliche Wachstumsstörung von ganz allein. Man merkt einfach, ob das Kind genauso wächst wie die anderen Kinder im Umfeld oder vielleicht doch etwas langsamer oder schneller. Grundsätzlich gilt jedoch, den Verlauf des Wachstums auf der Perzentilkurve im Blick zu behalten, damit einhergehend die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und bei Auffälligkeiten im Wachstum rechtzeitig mit dem Kinderarzt zu sprechen, um das Kind gegebenenfalls rechtzeitig einem Kinderendokrinologen vorzustellen.
Dazu im Folgenden ein Video zu diesem Thema:
Welche Ursachen hat die Wachstumsstörung meines Kindes?
Auf die Frage nach den Ursachen für die Wachstumsstörung gibt es keine pauschale Antwort, denn es gibt viele Faktoren, die das kindliche Wachstum beeinflussen können. Dennoch: Jede Wachstumsstörung ist etwas Individuelles, das rechtzeitig ernst genommen werden und ärztlich abgeklärt werden sollte.
Mögliche Ursachen einer Wachstumsstörung:
- vorgeburtliche Umwelteinflüsse, z.B. durch Mangelernährung der Mutter, Nikotin oder Alkohol
- genetische Erkrankungen, z.B. das Turner-Syndrom oder das Prader-Willi-Syndrom
- chronische Erkrankungen, z.B. chronische Niereninsuffizienz
- Mangelernährung, z.B. bei Zöliakie oder einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung
- Größe der Eltern
- bestimmte Medikamente, z.B. bei Rheuma oder nach einer Organtransplantation
- psychische Belastung
- Hormonstörungen, z.B. durch Störungen der Schilddrüse oder der Hirnanhangdrüse
Auch zu diesem Thema im Folgenden ein kurzes Video:
Warum ist es so wichtig, eine Wachstumsstörung frühzeitig zu erkennen?
Je früher eine Wachstumsstörung erkannt wird, umso rechtzeitiger kann sie bei Bedarf behandelt werden. Wie die jeweilige Behandlung ausschaut, hängt von der Ursache der Wachstumsstörung ab. Wie ich bereits oben schrieb, kann fehlendes Wachstum nicht immer aufgeholt werden. Darum ist es so wichtig von Anfang an, sollte man eine Wachstumsstörung bei seinem Kind vermuten, mit einem Arzt über seine Sorgen zu sprechen.
Und nicht zuletzt stellt eine Wachstumsstörung für viele Kinder eine psychische Belastung dar. Vielleicht fühlen sie sich unwohl, weil sie immer und überall die Kleinsten sind, vielleicht werden sie deswegen sogar gehänselt oder nie auf ihr richtiges Alter geschätzt. Zudem spielt die Körpergröße auch in bestimmten Situationen eine zentrale Rolle – sei das im Alltag, wenn es um den Klamottenkauf geht oder darum, irgendwo heranzukommen, oder bei besonderen Ausflügen, die Größenbeschränkungen mit sich bringen wie zum Beispiel bei Fahrgeschäften in Freizeitparks.
Aus diesem Grund sollten Eltern – wenn möglich – auch mit ihrem Kind über das Thema sprechen und es bei dieser Gelegenheit seelisch bestärken. Denn wahre Größe kommt bekanntlich noch immer von innen. =)
Weitere Informationen zum Thema findet ihr auf www.demLebengewachsen.de.
Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn ihr euch Zeit für einen Kommentar nehmt, solltet ihr Erfahrungen haben, was das Wachstum bei Kindern und eine mögliche Wachstumsstörung betrifft.
Habt ihr vielleicht ganz persönliche Erfahrungen zu diesem Thema oder kennt ein betroffenes Kind in eurem Umfeld? Wie seid ihr vorgegangen, als euch aufgefallen ist, dass euer Kind langsamer/schneller wächst? Welche Ursache wurde dafür erkannt?
Ich bin gespannt, was ihr zu erzählen habt!
Alles Liebe,
eure Mari
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